Videoüberwachung mit Wärmebildkameras

Fachartikel aus PROTECTOR 11/2010, S. 23

Wärmebildtechnologie in der Videoüberwachung

Heißer Trend

Alle Netzwerkkameras benötigen Licht. Einige Netzwerkkameras verfügen über eine Tag/Nacht-Funktion oder ersetzen fehlendes natürliches Licht durch künstliches wie Infrarotlicht. Aber diese Lösungen sind nicht optimal und mit zusätzlichen Kosten verbunden. Wärmebild-Netzwerkkameras sind daher eine ideale Ergänzung für professionelle IP-Überwachungssysteme. Sie lassen sich mit vorhandenen Geräten betreiben und sichern Bereiche auch bei völliger Dunkelheit.

Bild: Axis
Verstecken zwecklos: Wärmebildkameras nutzen die thermische Strahlung von Objekten, um ein Bild zu erzeugen. (Bild: Axis)

Bilder, wie sie vom menschlichen Auge wahrgenommen werden, kann man als Licht beschreiben, das von verschiedenen Objekten zurückgeworfen wird. Kein Licht bedeutet keine Reflexion – damit ist das menschliche Auge unter diesen Umgebungsbedingungen „blind“. Thermische Bilder benötigen hingegen kein sichtbares Licht. Sie werden durch Nutzung des Infrarotspektrums erzeugt. Dieses Verfahren funktioniert selbst bei völliger Dunkelheit.

Wärme statt Licht

Ermöglicht wird dies dadurch, dass alle Objekte eine gewisse Menge an Infrarotstrahlen emittieren. Die Menge der Strahlung hängt von der Temperatur der Objekte ab. Für uns Menschen ist diese Strahlung nicht sichtbar, wir können sie jedoch fühlen, zum Beispiel wenn wir uns einem Lagerfeuer nähern oder eine Sauna betreten. Je größer die Temperaturunterschiede an einem Ort sind, umso klarer ist das von einer Wärmebildkamera erzeugte Bild.

Bis vor kurzem waren die Kosten für die Wärmebildgebung jedoch noch so hoch, dass diese Technik kaum außerhalb des militärischen Bereichs eingesetzt wurde. Neue Sensoren, neue Materialien und weitere Innovationen sorgen heute für größere Produktionsmengen und günstigere Preise. Wärmebildkameras kommen nun auch in der Luftfahrt, im Speditionswesen sowie in der Überwachung zum Einsatz. Auch Feuerwehr und Polizei nutzen diese Technologie.

Schwierige Umgebungsbedingungen kein Problem

Thermische Kameras arbeiten nicht nur zuverlässig bei Dunkelheit, sondern auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen, verursacht durch Dunst, Staub, Regen, Schnee und Rauch. Wassertropfen oder kleine Staubpartikel in der Luft behindern zwar die Übertragung von Wärmestrahlen einzelner Objekte und machen die Erkennung aus großer Entfernung schwierig.

Dunst, Schnee und Regen können sich auch auf die Kameraleistung auswirken. Ebenso beeinträchtigt Wasser die Wärmestrahlung und Temperaturunterschiede zwischen den Objekten „verwischen“ durch die Feuchtigkeit in der Luft. Dennoch – Wärmebildkameras erzielen unter schwierigen Umgebungsbedingungen weitaus bessere Ergebnisse als herkömmliche Kameras.

Vorteile in der realen Welt

Dank der sinkenden Kosten für die Wärmebildgebung und deren Integration in IP-Überwachungssysteme eröffnen sich neue Einsatzmöglichkeiten. Wärmebildkameras sind die ideale Ergänzung in vielen Situationen, in denen herkömmliche Kameras nicht geeignet sind.

Bei völliger Dunkelheit sind sie unschlagbar. Sie sind zudem die optimale Wahl für Bereiche, die schlecht auszuleuchten sind, zum Beispiel Küsten oder andere weite Wasserflächen. Künstliches Licht birgt nicht nur das Risiko, die Position der Kameras preiszugeben, es erzeugt auch Schatten, in denen sich Eindringlinge vor Entdeckung schützen können.

Außerdem können Scheinwerfer auch blenden. Daher sind Kameras, die kein Licht benötigen, in vielen Verkehrssituationen, wie beispielsweise in Eisenbahntunneln oder auf Straßen, die bessere Lösung. Wärmebildkameras können zudem nicht durch starkes Licht geblendet oder anderweitig außer Betrieb gesetzt werden.

Damit sind Wärmebild-Netzwerkkameras die perfekte Ergänzung für netzwerkbasierte Videosysteme und stellen sicher, dass Objekte und Ereignisse rund um die Uhr erfasst werden.Beispiele für Wärmebildkameras sind die neuen Axis Q1921 und Axis Q1921-E sowie die Vorgängermodelle Axis Q1910 und Q1910-E.

Dank der höheren Auflösung und Austauschobjektive liefern sie Bilder von hoher Qualität und bieten eine größere Erkennungsreichweite. Sie lassen sich zudem in ein beliebiges Netzwerk-Videosystem integrieren. Außerdem unterstützen sie wichtige IP-Überwachungsfunktionen, wie H.264- und M-JPEG-Videoströme, Audio, lokalen Speicher und Power-over-Ethernet. Beide Kameramodelle unterstützen die Onvif-Spezifikation für die Interoperabilität von Netzwerk-Videoprodukten.

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ViSiTec Video-Sicherheit-Technik GmbH