Objekt- u. Gelände-Überwachung per Wärmebildkamera

Sicher hinter Glas
||| Videor VIEW 2-12 Projektbericht: Fossil Europe GmbH setzt bei Bau der neuen Firmenzentrale auf Wärmebildkameras von Flir Systems

Fossil ist Marke und Unternehmen zugleich, kreiert und vertreibt weltweit Uhren, Schmuck sowie zahlreiche weitere modische Accessoires im Vintage-Stil mit Fokus auf eine überwiegend jugendliche Zielgruppe. Gegründet 1984 in Dallas im US-Bundesstaat Texas, war Fossil die erste amerikanische Marke, die die bis dahin rein funktionale Bedeutung der Armbanduhr in ein modisches und preiswertes Schmuckstück verwandelte. Heute verkauft das Unternehmen nicht nur eigene Uhrenkollektionen, sondern besitzt Lizenzen für bekannte Markennamen wie beispielsweise Adidas®, Burberry®, Diesel®, DKNY® und Emporio Armani®. Und auch in anderen Marktsegmenten expandiert das Unternehmen erfolgreich: Bereits in den 90er Jahren erweiterte Fossil sein Portfolio um weitere modische Accessoires wie Handtaschen, Gürtel, Lederwaren und Sonnenbrillen. Im Jahr 2000 wurden in den USA erstmalig Fossil Jeans angeboten und damit der Grundstein für eine Modekollektion gelegt. Produkte der Marke Fossil werden weltweit in 120 Ländern verkauft – über etwa 360 eigene Ladengeschäfte sowie über ein dichtes Distributoren-Netzwerk und über zahlreiche E-Commerce-Plattformen.

Sicherheit für neue Firmenzentrale Fossil Europe mit FLIR Wärmebildkameras
Sie ist 65 Meter lang, 45 Meter breit, drei Stockwerke hoch und kommt auf eine stattliche Gesamtfläche von 8.900 Quadratmetern: Die nach dem Open-Space-Konzept errichtete neue Europazentrale von Fossil schmiegt sich malerisch in die Chiemgauer Bergwelt ein. Die hohen Glasfenster und Sonnenterassen lassen Beschäftige und Besucher immer wieder einen Blick auf die ländliche Idylle erhaschen. Doch so viel Offenheit muss auch beschützt werden. Die Wärmebildkameras von Flir Systems leisten hier wertvolle Dienste.

Expansion mit Neubau im Chiemgau 
Während im Jahr 2009 die Finanzmarktkrise für Abstürze an der Börse und Firmenpleiten sorgte, investierte die im Chiemgau ansässige Europazentrale Fossil Europe GmbH in ein neues Verwaltungsgebäude mit Ladenfläche bei Grabenstätt. Im Laufe der folgenden 14 Monate entstand der drei Stockwerke umspannende Firmensitz auf einer Gesamtfläche von 8.900 Quadratmetern. 600 Quadratmeter davon entfallen auf den im Erdgeschoss befindlichen, nun weltweit größten Fossil Outlet-Store. Bei der Gebäudeplanung legten die Projektbeteiligten unter der Leitung von Maximilian Wimmer viel Wert auf Transparenz und Tageslichteinfall. Es entstand ein Open-Space-Konzept, das sich unter anderem durch eine offene Raumstruktur, Sonnenterrassen und eine Glasfassade auszeichnet. Während die offene Architektur bei Mitarbeitern und Kunden für eine angenehme Atmosphäre sorgt, stellt sie auf der anderen Seite hohe Anforderungen an die Sicherheit von Mensch und Inventar. „In diesem Gebäude sind nicht nur unsere europäischen Verwaltungs- und Vertriebsabteilungen untergebracht, sondern auch das weltweit größte Produktlager“, erklärt Fossil-Projektleiter Maximilian Wimmer die Ausgangslage. „Deshalb brauchten wir ein erstklassiges Sicherheitssystem. Beraten hat uns die Firma emtec, die uns empfahl, Wärmebildtechnik einzusetzen.“

Wärmebildkameras statt Fenstersensoren
„Tatsächlich erwies sich die Wärmebildtechnologie als die beste und kostengünstigste Option für dieses Projekt“, ergänzt Helmut Schmid, Geschäftsführer von emtec. Das inhabergeführte Unternehmen bietet im Bereich der Sicherheitstechnik Kompetenzen in der Brandmeldetechnik, Einbruchmeldetechnik, Videoüberwachung und Zutrittskontrolle. emtec berät bei der Auswahl von Systemen und stimmt diese, auch im Hinblick auf deren Wirtschaftlichkeit, aufeinander ab. „Eine Lösung mit anderen Sensoren, wie beispielsweise Fenstersensoren, wäre bei diesem Gebäude mit seinen vielen Fenstern und Türen sehr teuer geworden“, fährt Schmid fort. „Mit gerade einmal einer Handvoll Wärmebildkameras können wir das gesamte Gebäude abdecken, und da die Kameras überhaupt kein Licht benötigen, um scharfe Wärmebilder zu erzeugen, muss auch keine Beleuchtung installiert werden.“ Außerdem besäßen die Wärmebildkameras gegenüber den Fenstersensoren den Vorteil, dass sie sich mit einer Videoanalyse-Software zu einer Sicherheitslösung kombinieren ließen, die unbefugte Personen entdecke, bevor sie in das Gebäude eindringen oder es beschädigen könnten.

Topologie des Sicherheitssystems
Die Installation der Wärmebildkameras erwies sich als unproblematisch. Fossil und emtec entschieden sich für Kameras der SR-Serie, die über eine einfache Schnittstelle mit einem analogen Videoausgang verfügen. Ausgestattet sind die SR-334 Modelle mit einem ungekühlten Vanadiumoxid-Mikrobolometer-Detektor, der scharfe Wärmebilder mit einer Auflösung von 320×240 Pixeln liefert. Das weite Sichtfeld bietet einen ausgezeichneten Überblick über die Situation, und dank der sehr detaillierten und kontrastreichen Wärmebilder lassen sich Unbefugte schnell und zuverlässig aufspüren. Jede der Kameras ist über ein Koaxialkabel mit einem Axis Q7401 Encoder verbunden, der das analoge Videosignal in ein digitales umwandelt, das anschließend von der Videoanalyse-Software Aimetis Symphony verarbeitet wird. „Wir haben bisher mit Axis sehr gute Erfahrungen gemacht“, begründet Schmid die Wahl des Encoders und lobt das „Top Preis-/Leistungsverhältnis“ des schwedischen Herstellers. Als digitales Bildübertragungs- und Speichersystem mit Fernzugriff dient der Camdisc HNVR10 von HeiTel. Dieser übermittelt im Alarmfall die Daten direkt an den Wach- und Schließdienst.

Keine Fehlalarme dank korrekter Parameter
Die Schlüsselrolle bei der Auswertung der Wärmebilder übernimmt die Videoanalyse-Software Aimetis Symphony. Sie vergleicht die Aufnahmen mit den im Vorfeld definierten Parametern. Sind bestimmte Bedingungen erfüllt, wird automatisch ein Alarm ausgelöst, die aufgezeichneten Wärmebilder an den Wachdienst geschickt, der seinerseits die Polizei vor Ort alarmiert. „Für die uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit des Sicherheitssystems ist die exakte Bestimmung der Parameter unumgänglich“, betont emtec Geschäftsführer Schmid. „Deshalb haben wir vor der Installation der Wärmebildkameras direkt auf dem Gelände der Fossil-Europazentrale das System sorgfältig geprüft. Wir setzten die Kameras allen möglichen Wetterbedingungen aus, wie Nebel und Regen, und wir testeten das Analysesystem mit Hunden und Menschen, um die Zuverlässigkeit der Objektklassifizierung zu testen. Bei all diesen Versuchen wurde kein einziger Fehlalarm ausgelöst und alle alarmrelevanten Eindringlinge wurden ohne Ausnahme entdeckt. Diese Ergebnisse haben sich auch nach der Inbetriebnahme bestätigt. Bis jetzt hatten wir keine nennenswerten Fehlalarme.“

Informationen zu Preisen und Verfügbarkeit erhalten Sie bei Ihrem Videor, FLIR Vertriebspartner:
ViSiTec Video-Sicherheit-Technik GmbH

Freilandüberwachung per Videosensorik und Bewegungsmeldern

Pro-Aktive Sicherheitskonzepte

Videor VIEW 2-12: Gastbeitrag von Ulrich Schwieger, HeiTel Digital Video GmbH

„Im Gegensatz zur klassischen Einbruchsmeldeanlage
bieten Außenüberwachungssysteme
den Vorteil der
rechtzeitigen Detektion und Meldung.“

Spricht man über moderne, pro-aktive Sicherheitskonzepte, fällt dem Perimeterschutz und der Außenüberwachung eine besondere Bedeutung zu. Denn sie erkennen und melden Angriffe frühzeitig und leisten einen wertvollen Beitrag zur Prävention. HeiTel hat sich dieser Themen angenommen. Ulrich Schwieger erläutert Vorzüge und Einsatzmöglichkeiten.

Die meisten Sicherheitslösungen erkennen
und melden Einbrüche oder
andere Delikte und Ereignisse, die zu Vermögensschäden
führen, erst, wenn bereits ein
Schaden eingetreten ist. Ihnen liegen reaktive
Konzepte zu Grunde, die effektiv einen
Schaden melden, ihn jedoch nicht verhindern
können. Moderne, pro-aktive Sicherheitskonzepte
hingegen detektieren und melden Angriffe
auf gesicherte Objekte frühzeitig und
verhindern somit Schäden vor ihrem Eintreten.
Die Notruf- und Serviceleitstelle (NSL)
erfüllt in diesem Konzept mit ihrem Angebot
an videobasierenden Dienstleistungen – neben
der modernen Alarm- und Videoübertragungstechnik
– eine zentrale und daher unverzichtbare
Funktion.

Klassische Anwendungsbereiche
In diesem Kontext kommt dem Perimeterschutz
und der Außenüberwachung besondere
Bedeutung zu. Die klassischen Anwendungsbereiche
liegen in der Absicherung
von gefährdeten und sicherheitsrelevanten
Infrastrukturen der Wasser- und Energieversorgung,
gewerblichen Freiflächen oder
militärischen Sicherheitsbereichen. Immer
häufiger werden entsprechende Produkte zur Perfektionierung und Komplettierung
konventioneller Sicherheitskonzepte eingesetzt.
Im Gegensatz zur „klassischen“ Einbruchsmeldeanlage
bieten Außenüberwachungssysteme
den Vorteil der rechtzeitigen
Detektion und Meldung und damit der Verhinderung
von Delikten und Schäden. Sachversicherer,
Fachverbände und andere Institutionen
beschäftigen sich inzwischen eingehend
mit dem Thema Perimeterschutz und auch der
VdS wird mittelfristig Richtlinien und Konzepte
entwickeln.

Infrared Motion Detection (IMD)
Ausgereifte Produkte für die Freigeländeüberwachung
stehen bereits zur Verfügung.
Je nach Hersteller, Einsatzgebiet und
projektspezifischen Rahmenbedingungen
kommen Systeme mit unterschiedlichen
Detektionsverfahren zum Einsatz: Feldänderungsmelder
auf Mikrowellen- oder Radarbasis,
Streckensensoren auf Basis von
Lichtschranken oder Lasertechnik, Boden-Detektionssysteme,
elektromechanische Zaunmeldesysteme
und Videobewegungssensoren
oder Passiv-Infrarot-Bewegungsmelder
(PIR). Als äußerst effektiv erweisen sich
Hochleistungs-PIRs, wie sie von der HeiTel Digital Video GmbH angeboten werden. Die
HeiTel IMD-Serie (Infrared Motion Detection)
vereint Hochleistungs-PIRs, die speziell
für Bewegungserkennung im Außenbereich
entwickelt und für die Kombination mit Videoüberwachung
und Einbruchmeldetechnik
optimiert wurden. Für die unterschiedlichen
objekt- und anwendungsspezifischen Rahmenbedingungen
stehen Mittel- und Langstreckenmelder
mit Reichweiten bis zu 150
Metern und sehr schmalen Öffnungswinkeln
sowie Volumenmelder – als Flächenmelder –
mit unterschiedlichen Reichweiten und entsprechend
weiten Öffnungswinkeln zur Verfügung.
Hervorragende Detektionssicherheit
und eine sehr niedrige Rate an unerwünschten
Alarmen zeichnen die HeiTel-IMD-Melder
aus. Moderne DSP-Technologie und intelligente
und adaptive Grenzwertnachführung
blenden durch Umwelteinflüsse hervorgerufene
Störgrößen zu einem großen Teil aus.

Pro-Aktive Sicherheitskonzepte von HeiTel
Komfortable Parametrierung vor Ort oder aus der Ferne: Über
einen RS485-Bus werden die Melder an das VideoGateway angeschlossen.
Besonders für Freilandüberwachungen interessant:
Das Auslöseverhalten kann jederzeit bequem nachjustiert
werden.

Steigerung der Funktionssicherheit
Dennoch ist bei der Freilandüberwachung
mit einem gewissen Anteil an unerwünschten
Alarmen zu rechnen. Eine „fehlalarmfreie“ Detektion
ist technisch (noch) nicht möglich, je
nach Szenario können Tiere oder Personen unvorhersehbare unvorhersehbare
und unerwünschte Alarme auslösen.
Eine videobasierende Alarmverifikation
durch eine NSL bleibt also unverzichtbar. Durch
intelligente Kombination verschiedener Detektionsmechanismen
lässt sich die Funktionssicherheit
allerdings deutlich steigern: Verknüpft
man die Standard-Videobewegungserkennung
der HeiTel VideoGateways mit den Ausgangssignalen
der HeiTel-IMD-Melder, so setzt
das VideoGateway erst einen Verifikationsalarm
an die NSL ab, wenn beide Systeme auslösen.
Doch nicht nur Detektionssicherheit und
schnelle Alarmverifikation sind entscheidend
für einen praxistauglichen Einsatz. Auch müssen
die präzise Einstellung und Feinjustierung
der Bewegungsmelder bei der Installation und
Inbetriebnahme problemlos möglich sein.

Diagnosesysteme und Fernservice
Für die HeiTel IMD-Serie stehen entsprechende
Hilfsmittel und Diagnosesysteme zur Verfügung.
Sie erlauben eine punktgenaue Ausrichtung
und objektspezifische Anpassung des Detektionsverhaltens.
Bei der Inbetriebnahme
der Melder hilft zum Beispiel ein mobiles, zigarettenschachtelgroßes
Diagnoseinstrument,
den Erfassungsbereich des Melders exakt zu
bestimmen. Neben dem Auslöseverhalten stellt das Instrument auch die durch das jeweilige Bewegungsprofil
verursachte Signalqualität des
Melders optisch eindeutig dar. Die HeiTel-IMDSerie
bietet außerdem die einzigartige Möglichkeit
des Fernservices und der Ferndiagnose:
Die Melder lassen sich sehr komfortabel vor Ort
oder aus der Ferne parametrieren und diagnostizieren.
Über den RS485-Bus können die Melder
an ein HeiTel VideoGateway angeschlossen
werden, was die bequeme, nachträgliche Justierung
des Auslöseverhaltens bzw. der Empfindlichkeit
des Melders aus der Ferne erlaubt.
Dieses Leistungsmerkmal kann gar nicht genug
betont werden, denn gerade in der Freilandüberwachung
ist die zeitraubende Nachjustierung
der Detektionssysteme der Regelfall. Die
Option des Fernzugriffs bedeutet daher eine
optimale Anpassung an die jeweiligen örtlichen
Gegebenheiten, sondern auch eine drastische
Reduzierung der Betriebskosten.

Ulrich Schwieger ist seit 1980 im
Bereich Security tätig und seit 2006 bei HeiTel mit der
technischen Leitung betraut. Darüber hinaus engagiert
er sich in verschiedenen Fachverbänden, unter
anderem als Vorsitzender des Fachausschusses für
Übertragungs- und Netzwerktechnik im BHE.

Informationen zu Preisen und Verfügbarkeit erhalten Sie bei Ihrem Videor, HeiTel Vertriebspartner:
ViSiTec Video-Sicherheit-Technik GmbH